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Simone Meier: Die Entflammten (Kein & Aber, 2023)

Worum geht’s?

Johannas Bruder arrangiert im Juli 1887 ein erstes Treffen zwischen seinem Freund Theo van Gogh und Johanna, genannt Jo. Theo ist Kunsthändler und der Bruder des erfolglosen Künstlers Vincent van Gogh. Vincent lebt in Südfrankreich, malt Bilder in einem Stil, den niemand versteht, schneidet sich ein Ohr ab, vernachlässigt seine Körperhygiene, löffelt Farbe von einem Teller, lebt immer am Rand des Wahnsinns. Jo und Theo heiraten. Theo unterstützt seinen Bruder, beschafft ihm Leinwände und Farbe und stellt seine Bilder aus. Nach Vincents und Theos Tod ist Jo noch vor dreissig Witwe mit einem kleinen Kind. Sie macht es sich zur Lebensaufgabe, die Bilder von Vincent bekanntzumachen. Dank geschicktem Netzwerken und aussergewöhnlichen Marketingideen gelingt ihr das.

 

Was mir am Buch besonders gefällt

Im Roman gibt es zwei Handlungsstränge. Der eine spielt Ende des 19. Jahrhunderts und handelt von der Familie Van Gogh. Jo wird als lebensbejahende, starke, unternehmerische Frau beschrieben. Mich hat die Beziehung zwischen Vincent, Theo und Jo fasziniert. Der zweite Handlungsstrang spielt in der Gegenwart: Gina, 24, müsste eigentlich eine wissenschaftliche Arbeit schreiben, kommt aber nicht voran. Stattdessen schreibt sie einen Roman über Jo und schreibt gleichzeitig über ihr Schreiben über Jo. Diese zweite Ebene bleibt im Vergleich zur Geschichte von Jo, Theo und Vincent meiner Meinung nach jedoch eher blass. Der Teil, in dem Gina und Jo auch noch miteinander über Emanzipation sprechen, hat mir am wenigsten gefallen. Trotzdem: ein absolut lesenswertes Buch!

 

 

 

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